Proteine aus der Wabe

PSS_Drohnenbrut02Es ist ein Trend – ein weltweiter Trend – der für europäische Gaumen immer noch sehr exotisch anmutet. Tatsächlich aber ernähren sich rund zwei Milliarden Menschen zumindest teilweise von Insekten. Es gibt mehr als 1.900 essbare Insektenarten, die hochwertige Proteine, Vitamine und Aminosäure enthalten. Eine darunter ist die Drohnenlarve. Als Imker sitzen wir somit an der Quelle, wenn zwischen April und Juli im Bienenstock auch Drohnenbrut entsteht. Das Sammeln der Larven aus den Wabenzellen ist im wahrsten Sinne „handverlesen“, aber in der Zubereitung und Aufbewahrung sind die kleinen Proteinbomben sehr variabel. Sie lassen sich marinieren und würzen.

KS2015_10Cross angebraten in der Pfanne entsteht ein nussig schmeckender Snack. Auf der Grevenbroicher Küchenschlacht, im Wettbewerb der Unternehmer Ende Mai, habe ich die in Sonnenblumenöl und mit Zitronenthymian, Meersalz und weißem Pfeffer marinierten Larven als Knusperdröhnung auf der Vorspeise platziert. Sowohl der Juror als auch alle anderen Kochkollegen haben neugierig zur Rarität aus dem Bienenstock gegriffen und waren überrascht wie lecker Insekten schmecken können. Wer nun auch neugierig auf Neues ist: In Kürze gibt es einen Insektentag bei Peter sei selig mit verschiedenen Zubereitungsformen des neuen Trendessens.


Girl meets Bug oder I love Grillen

Insektenessen ist nicht nur gut für die Gesundheit, sonder auch gut für den Planeten. So haben Grillen 15 Prozent mehr Eisen als Spinat und doppelt so viele Proteine als Rindfleisch. Insekten sind Kaltblütler. Sie verbrennen weniger Kalorien und brauchen daher weniger Futter als Schweine oder Kühe. Und sie ernähren sich liebend gerne von Bioabfällen. Weltweit beschäftigen sich viele Köche mit dem Thema Insekten. In New York, dem Hot Spot für Essenstrends gibt es immer mehr Insektenrestaurant wie zum Beispiel das „The Black Ant“ im East Village oder das „Qi Esarn“ am Union Square. Hier gibt es frittierte Seidenraupen für 6 Dollar.