Die Tradition der Rauhnächte

Die geheimnisvollen Rauhnächte zwischen Weihnachten und Dreikönig sind eine Zeit der Reinigung, des Wandels und des Neubeginns. Auch heute noch können die alten Rituale uns dazu anregen, Rechenschaft über das alte Jahr abzulegen und uns Schutz für das Neue zu wünschen.

Die Zeit zwischen den Jahren und besonders die zwölf Nächte zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar gelten seit Hunderten von Jahren als magisch und geheimnisvoll. Die Rauhnächte sind Losnächte. Los kommt von losen, vorhersagen. Alles was an diesen Tagen geschieht, hat eine besondere Bedeutung. Selbst Dinge, die scheinbar unwichtig erscheinen.

Jeder Tag der Rauhnächte steht repräsentativ für einen Monat (Mond) im kommenden Jahr. Um Haus und Ställe vor schlechten Energien zu reinigen und vor Unheil zu bewahren, werden in ländlichen Gegenden heute noch in diesen zwölf Nächten Heilpflanzen und Harze verräuchert. Wir nehmen uns einige der wichtigsten Räucherkräuter vor, wie Beifuß, Salbei, Lavendel, Pappelknsopen, Johanneskraut oder Hopfen. Jeder kann sich aus dem Angebot der Räucherkräuter seine eigene Räuchermischung zusammenstellen.

Im Workshop Die Tradition der Rauhnächte stellt Kräuterpädagogin Birgit Dyla das alte Wissen um Räucherkräuter, Wünsche und gute Vorsätze zum Jahreswechsel vor. Die Räucherzeremonien vergangener Zeiten, ihre lange Tradition und der mit ihnen verbundene Mythen werden spannend beschrieben. Der gemeinsame Abend endet mit einem 3-Gang Menü á la Frau Holle. Die Wächterin über die Rauhnächte hatte auch kulinarisch genaue Vorstellungen.

Beispiel für ein Menü a la Frau Holle

+ + + Johanni-Nüsse auf Ziegenkäse und Löwenzahnblütengelee + + +

+ + + Schweinefiet-Topf mit Pilzen und Holunderbalsamico + + +

+ + + Gurkensalat mit Mohnöl und Kirschessig + + +

+ + + Käsekuchen mit Mohnöl + + +